Ob du sie nun sprachliche oder rhetorische Stilmittel nennst, witzige Formulierungen oder sonst wie: Wenn du willst, dass deine Texte wirklich Impact haben, müssen sie glitzern – im übertragenen Sinne. In diesem Artikel findest du Beispiele für Formulierungen, die dir dabei helfen, deine Texte aufzufrischen.
Sprachliche Stilmittel sind wirklich spannend! Oft fallen sie unserem Gehirn in den Texten auf, die wir hören oder lesen, und wir bemerken sie mehr oder weniger bewusst. Oft pausieren wir sogar unwillkürlich, um uns genauer anzusehen, was hier gerade mit dem Text passiert. Sogar, wenn wir nicht genau wissen, wie ein Stilmittel heißt, zieht es die Aufmerksamkeit der Leser:innen auf sich.
Das Coole daran ist, dass du die rhetorischen Stilmittel ganz gezielt in deinen Texten einsetzen kannst, um ihnen mehr Wirkung zu verleihen. Wenn du nicht einfach nur Worte aneinanderreihst, sondern diese sorgfältig auswählst, schaffst du es, alle möglichen Emotionen in deinen Leser:innen hervorzurufen.
Dabei ist es egal, ob du dein Schwein in einem Reim verpackst … aufregende Achterbahnen aus Alliterationen aussendest … oder Beschreibungen nutzt, so bunt, so real – so unbarmherzig ehrlich und lebendig, dass sie die Leser:innen. Einfach. Nicht. Loslassen.
Und das Beste daran ist meiner Meinung nach, dass rhetorische Stilmittel immer passen. Es ist völlig egal, welches Thema du behandelst, was dein Tone of Voice ist, oder welches Zielpublikum du ansprechen willst. Rhetorische Stilmittel machen deine Texte einfach besser.
Meine liebsten rhetorischen Stilmittel
Um dir ein paar Ideen zu geben, möchte ich dir jetzt ein paar meiner Lieblings-Stilmittel vorstellen – sie sind das Sprachkonfetti, das ich gerne über die Texte streue, die ich übersetze und verfasse.
Alliterations-Alarm*
*Na, fällt dir was auf? 😉
Als Alliterationen werden zwei oder mehr Wörter bezeichnet, die mit dem gleichen Buchstaben oder Klang beginnen – und ich LIEBE Alliterationen! Sie lassen sich wunderbar in alle Arten von Texten einbauen und passen sowohl zu einem verspielten Tone of Voice, als auch zu einer ernsten Markenstimme.
English alliterations | German alliterations |
Let’s be weird and wonderful together. | Wer will Waldbeeren? |
It’s a crisp, clear Winter morning. | Räubertöchter und Rabauken wollen rennen und raufen. |
The ocean was glistening in the summer sun. | Es war eine klirrend kalte Nacht. |
Auch wenn Anaphern technisch gesehen eine eigene Art der Stilmittel sind, fallen sie für mich persönlich in dieselbe Kategorie wie Alliterationen. Wenn ein oder mehrere Wörter zu Beginn von zwei oder mehr Sätzen oder Ausdrücken wiederholt werden, ist das eine Anapher.
English anaphers | German anaphers |
Good for you. Good for me. Good for the world. | Tag für Tag stehe ich auf, Tag für Tag gebe ich mein Bestes, Tag für Tag kämpfe ich weiter. |
Full of life, full of love. | Er macht das – aber sicher nicht heute und sicher nicht morgen. |
I want more. More insight, more creativity and, most importantly, more personality. | Und deshalb will ich mehr. Mehr Zielgruppenverständnis, mehr Kreativität und vor allem: mehr Persönlichkeit. |
Metaphern – Licht am Ende des Tunnels
Metaphern sind eines der am häufigsten genutzten rhetorischen Stilmitteln und es gibt unzählige Variationen davon. Hier einige Beispiele, wo eine Sache gesagt wird, um etwas Anderes zu beschreiben.
Euphemismen: etwas Unschönes mit „netteren“ Worten beschreiben
English euphemism | German euphemism |
„pass away“ statt „dying“ | „suboptimal“ statt „schlecht“ |
„let go“ statt „firing“ | „Beitragsanpassung“ statt „Beitragserhöhung“ |
„under the weather“ statt „sick“ | „Freudenhaus“ statt „Bordell“ |
Antithese: Gegensätze kreieren Spannung
English antitheses | German antitheses |
Hope for the best, prepare for the worst | Bist du Freund oder Feind? |
A hot drink for a cold day | Heiße Styles für kaltes Wetter |
Go big or go home | Wohnst du noch oder lebst du schon? |
Hyperbel: maßlose Übertreibung
English hyperboles | German hyperboles |
My feet are killing me | Sie ist blitzschnell |
Give me a second | Ich warte schon eine Ewigkeit auf den Bus. |
I’ve told you a million times | Ich bin so hungrig, ich könnte ein ganzes Zebra essen. |
Simile – schön wie der Schnee
Ein Simile, gerne auch Gleichnis genannt, ist ein sprachliches Stilmittel, das zwei Dinge miteinander vergleicht, um eine Gemeinsamkeit hervorzuheben.
English similes | German similes |
Strong as a lion | Stark wie ein Löwe |
Sleep like a baby | Schlafen wie ein Stein |
Cool as a cucumber | Das Meer liegt da wie ein Spiegel |
Redewendungen – keine Raketenwissenschaft
Bei Redewendungen handelt es sich um Formulierungen, die etwas im übertragenen Sinne beschreiben – was bedeutet (und nein, ich bin nicht überdramatisch), dass sie der Fluch der Übersetzer:innen sind. 😅 Diese fixen Redewendungen sind unglaublich schwer in eine andere Sprache und Kultur zu übertragen, weil sie da quasi nie funktionieren – oder macht „in die Kugel beißen“ für dich Sinn?
Ganz abgesehen davon sind Redewendungen aber ein tolles Stilmittel und können dir dabei helfen, auf den Punkt zu kommen. Sie sind in der Regel kurz und knackig und alle wissen, was gemeint ist.
English idioms | German idioms |
That rings a bell | Hier steppt der Bär |
On a wild goose chase | Ich hab den Faden verloren |
Ruffle somebody’s feathers | Er ist nah am Wasser gebaut |
Weitere sprachliche Mittel, die ich gerne nutze
Abgesehen von vorgestellten rhetorischen Stilmitteln, gibt es aber noch andere Arten von Sprachkonfetti, das ich gerne über meine kreativen Texte streue.
Zum Beispiel lebhafte Beschreibungen, die Bilder im Kopf entstehen lassen – du weißt schon, die Arten von Formulierungen, die dich in deine Kindheit zurückversetzen und bei denen du plötzlich wieder das weiche, grüne Gras unter deinen nackten Füßen spürst.
Super sind auch kurze, knackige Sätze, um den Rhythmus deinen Text aufzulockern. Das funktioniert besonders gut, wenn die sehr kurzen Sätze neben längeren erscheinen. Dann fallen sie wirklich auf. Wie hier.
Wortspiele können einem Text auch zu mehr Impact verhelfen, sollten aber wohlüberlegt sein: Wenn sie gut gemacht und unmittelbar verständlich sind, sind sie wirklich super – wenn sie aber erzwungen werden und zu komplex sind, um ohne großen Aufwand verstanden zu werden, können sie wirklich nerven! Außerdem musst du bei Wortspielen immer besonders gut aufpassen, dass sie zu deinem Tone of Voice passen. Wenn sich ein Copywriter beispielsweise als Texperte bezeichnet, ist sofort klar, dass er Text-Experte meint – und je nach Branding kann das perfekt funktionieren. Es gibt aber auch viele Fälle, in denen Wortspiele eher unangebracht sind, nutze sie also mit Bedacht.
Wenn du auf der Suche nach einer Person bist, die dir dabei hilft, deine Markenstimme zu finden (mit oder ohne witzige Elemente wie Wortspiele), melde dich jederzeit bei mir! Ich würde mich freuen, mehr über dein Unternehmen herauszufinden und seine Persönlichkeit mithilfe eines Tone of Voice in Worte zu fassen.